Franzburg

Im 12. und 13. Jahrhundert gehörte diese Region zum festländischen Teil des Fürstentums Rügen. Sie war öd und fast menschenleer. Und so gestattet der Rügenfürst Wizlaw I. im Jahre 1231 dem Zisterzienserorden ein Kloster zu errichten.

Der Abt und die Mönche kamen aus Kamp am Niederrhein und das neue Kloster wurde Neuenkampf genannt. Die Mönche des Klosters Neuenkamp erbauten eine Abteikirche in Kreuzform ohne Turm aber von gewaltigen Ausmaßen. Das Kloster bestand bis 1535, der Einführung der Reformation lutherischer Prägung in Pommern. Es wurde herzoglicher Besitz und nach zunehmendem Verfall wurde an seiner Stelle ein Schloss, und auf dem Querhaus der einst 96 Meter langen Abteikirche eine Schlosskirche errichtet. Diese blieb erhalten. Im Jahre 1587 gründete der Pommernherzog Bogislaw XIII. am Ort des einstigen Klosters Neuenkamp die Stadt Franzburg.

Hier wurde auch, als Sohn des Stadtgründers, der unter den pommerschen Fürsten durch sein besonderes Kunst- und Wissenschaftsinteresse herausragende Herzog Philipp II. geboren.

Bei Franzburg liegt das annähernd 600 ha große Landschaftsschutzgebiet "Hellberge". Dieses ist ein besonderes Erholungsgebiet mit seltenen geschützten Tieren und Pflanzen. Der zwischen den Städten Franzburg und Richtenberg ehemals vorhandene See wird im Rahmen des Ausbaus der Bundesautobahn A 20 wiederhergestellt.

Die Stadt Franzburg, mit gegenwärtig ca. 1.900 Einwohnern, hat eine lange Tradition als Verwaltungs- und Schulstandort. Hier steht eines der vier Gymnasien des Landkreises. Mit Mitteln der Denkmalpflege konnten wichtige Baudenkmale rekonstruiert werden, wie z. B. das am Markt gelegene alte Rathaus und die ehemalige Schlosskirche. Sie beherbergt ständige Ausstellungen und erinnert an die bewegte Vergangenheit pommerscher Geschichte.

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